Rubrik: Geschichten aus dem Tierparadies?

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Der "arrogante" Aron

Auszug aus "Geschichten aus dem Tierparadies"

Foto: Jeder erhält ein Leckerchen: Links oben: Der "schöne Aron", ein Afghanen-Mischling. Rechts Blacky, ein Schäferhund-Mischling.

Aron, der Afghanen-Mischling, war nicht nur ein stolzer sondern ein regelrecht arroganter Hund. Es war ihm bewusst, dass er nicht nur stark, sondern auch besonders schön war. Selbst wenn er nach unten sah, senkte er zwar den Blick, nicht aber sein "hoheitsvolles Haupt". Das trug er jedenfalls höher als alle anderen Hunde die ich je gesehen habe. Auch nicht unter den Hunden, die in unserer früheren Arbeitsgruppe Heidelberg einen vorübergehenden Platz fanden.

Eines Tages wurde er uns von einem homosexuellen Paar gebracht. Sie kamen mit ihm nicht mehr zurecht, weil Aron ein Alpha-Typ war. Das heißt: Aron wusste stets seinen hübschen Kopf durchzusetzen und auf der Straße riss er seinen Begleiter sogar einmal vor ein fahrendes Auto. Diesmal war es noch einmal glimpflich ausgegangen. Doch die Situation wurde für die beiden Männer zu gefährlich. Denn oft genug hatte Aron sich von der Leine losgerissen und war für Stunden - manchmal auch tagelang - verschwunden.

Ihm selbst war dabei nie etwas passiert. Aber oft genug waren Leute gekommen die seine Besitzer kannten und beklagten sich, dass Aron sie selbst oder ihren Hund gebissen hatte. Die Rechnungen für die Kleider, die er zerrissen hatte und das Schmerzensgeld waren "ständig steigende Kosten". Dann ging Aron sogar auf seine Besitzer los. Die Bisswunden konnten sie ihm auch noch verzeihen denn sie liebten ihn trotz alle dem über alles.

Die nicht zu vermeidende Trennung verursachte bittere Tränen. Tröstend war allein die Gewissheit, dass sie ihren geliebten Aron jederzeit sehen und besuchen konnten. Denn sie wohnten gleich "um die Ecke". Sie zahlten sogar sein gesamtes Futter bis zu seinem schrecklichen Tod...


Auch in unserer Arbeitsgruppe Heidelberg spielte Aron sich als Rudelführer auf. Das ging so lange gut, wie kein anderer Rüde ihm ebenbürtig war. Unseren siebentägigen Urlaub verbrachten Gerd und ich damals bei Gabi Ruckelshaus und Otto Neireither - so heißen die beiden früheren Leiter unserer damaligen Arbeitsgruppe - in Heidelberg.

Wir kannten Aron. Denn Otto und Gabi hatten uns und die Familie Eibel bereits mehrmals besucht. Diese Besuche nutzten sie, um die Tiere, die bei uns eher ein neues Zuhause fanden, mitzubringen oder aber die Tiere mit nach Heidelberg zu nehmen, die dort "gefragt" waren. Aron war jedes mal mit dabei. Solange Otto, Norbert oder Gerd in Arons Nähe waren, benahm er sich gut. Nur Frauen akzeptierte er überhaupt nicht. Ausgerechnet in der Zeit während unseres Urlaubs in Heidelberg kam ein Hilferuf, dem die Männer Hals über Kopf folgten. Wir alle vergaßen Aron in einem anderen Zimmer unterzubringen während die Männer das Haus verlassen hatten...

Es geschah ganz plötzlich. Ohne jedes Zeichen von Aggression. Kein Knurren oder Zähnefletschen... Plötzlich stürzten Aron und Blacky aufeinander los. Ich stand erstarrt neben meinem Stuhl, auf dem ich zuvor noch gesessen hatte. Die beiden offenbar gleichstarken Rüden wirbelten durch den Raum und Blut spritzte an Möbel und Wände. Das Geschrei - nicht nur der beiden aufeinander losgehenden Hunde sondern auch der anderen, die sich offensichtlich an diesem Kampf beteiligen wollten - war ohrenbetäubend.

Gaby hatte sich als erste wieder gefangen und schlug mit einer Leine auf die beiden Hunde ein. Ich erkannte, dass die Tiere dadurch noch aggressiver wurden. Da kam mir die rettende Idee. Ich nahm den Stuhl neben mir an der Rückenlehne hoch und drückte Aron zwischen die Stuhlbeine nehmend gegen die Wand. Blitzschnell hatte Gaby Blacky gepackt, zog ihn aus dem Zimmer und sperrte ihn zunächst einmal in einen anderen Raum.

Wir zitterten am ganzen Körper und mussten uns erst einmal beruhigen. Die Sorge, dass einer der kleinen Hunde zwischen die beiden beißwütigen Rüden geraten könnte, hatte nicht nur mich fast um den Verstand gebracht. Denn die "Zwerge" wuselten ständig knurrend und zähnefletschend um die beiden "Kampfhähne" herum und wir konnten sie nur mit den Füßen zurückdrängen.

So plötzlich wie es angefangen hatte, so plötzlich trat nun wieder Ruhe ein. Gaby ging nach nebenan und suchte Blacky nach Bisswunden ab. Das gleiche tat ich bei Aron. Zum Glück waren die Verletzungen nicht so schlimm wie es ausgesehen hatte. Wir versorgten die blutenden Wunden mit blutstillenden und desinfizierenden Mittel. Dann brachte Gaby auch Aron in einen anderen Raum. Sie schimpfte, dass "der arrogante Kerl an allem Schuld sei und nur auf diesen Augenblick gewartet hätte". Und sie ihm eigentlich gewünscht habe, dass "er mal an einen stärkeren geraten möge, der ihm haushoch überlegen wäre...". Doch den schien es nicht zu geben.


Ein paar Jahre später erfüllten sich Otto und Gaby einen lang gehegten Wunsch: Sie machten Urlaub in Teneriffa und fuhren mit dem Wohnwagen ans Meer. Otto nahm natürlich seinen Lieblingshund Aron mit, den er übrigens seit der Beißerei nie mehr aus den Augen ließ. Er nahm ihn sogar mit zur Arbeit. Wenn er ihn liebevoll "Arönchen" nannte, trug Aron den Kopf so hoch, dass seine Nase sein "hoheitsvolles Haupt" überragte.

Gaby hatte ebenfalls einen Lieblingshund. Den kleinen Dackelmischling Waldi. Auch er durfte mit auf diese "Traumreise". Am achten Tag ihres Aufenthalts am Meer geschah dann das schreckliche Unglück:

Otto und Gaby schwammen ein Stück ins offene Meer hinaus. Glücklich und zufrieden darüber, sich einen lang gehegten Wunsch endlich erfüllt zu haben. Sie genossen Sonne, Meer und Strand. Die beiden Hunde aalten sich am Strand in der herrlich warmen Sonne. Sie gingen nicht ins Wasser. Plötzlich bemerkte Gaby die Unruhe der beiden Tiere. Sie liefen aufgeregt am Strand hin und her, machten mehrmals den Versuch ins Wasser zu gehen.

"Was ist da los? Lass uns zurück schwimmen!" rief sie Otto zu. Als sie umkehrten, kamen ihnen die beiden Hunde auch schon auf halbem Weg entgegen. Blutiger Schaum quoll ihnen aus Nase und Maul. Dann starben sie qualvoll am Strand in ihren Armen. Sie hatten offensichtlich Giftköder aufgenommen, die von Mitarbeitern der Stadt ausgelegt werden "damit nicht streunende Hunde die Touristen belästigen". Doch das wussten unsere beiden Aktiven damals noch nicht...

Für Otto und Gaby war somit der "Traumurlaub" zum Alptraum geworden. Sie brachen sofort ihren Urlaub ab und fuhren sehr traurig über den Verlust ihrer Lieblinge wieder nach Hause...


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