Rubrik: Geschichten aus dem Tierparadies?

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Copyright der "Geschichten aus dem Tierparadies?": Trudi Straeten, Pulheim. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung vorbehalten. Das Kopieren und die Weitergabe der Texte ohne Genehmigung ist verboten!

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"Du hast noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen,"
sagte mein verstorbener Vater

Trudi ganz privat. Auszug aus "Geschichten aus dem Tierparadies"

Foto:
Trudi Straeten im Juni 2004 während des 20jährigen Jubiläums der Tierversuchsgegner Pulheim

Gerne möchte ich einmal schildern, wie ich zu meiner Tierschutz-Arbeit kam und davon überzeugt wurde, dass es Wesenheiten gibt. Auch bei Tieren. Dazu muss ich allerdings zunächst von meinem - im Oktober 1971, an Herzinfarkt - verstorbenen Vater berichten, der mit seinen erst 50 Jahren viel zu früh von uns ging. Damals war ich lange Zeit sehr deprimiert.

Mein Vater war ein stiller, gerechter, gütiger und unglaublich geduldiger Mensch. Er hat sein Leben lang schwer gearbeitet, um seinen drei Kindern und seiner Frau ein gutes Leben zu ermöglichen. Er mochte Tiere sehr gern und war ein großer Vogelstimmen-Imitator. Wenn er in unserem Garten arbeitete, unterhielt er sich mit den Vögeln und freute sich darüber, wenn sie ihm antworteten. Es war sehr schön, dies zu beobachten.

Wenn er heute noch leben würde, wäre er mit Sicherheit unser aktivstes Mitglied im Verein!


Eines Tages - er unterhielt sich gerade wieder mit einem kleinen Vogel - hörten wir ein Geräusch. Mir war nicht klar, was dieses „Plop“ bedeuten sollte, bis der kleine Vogel, mit dem mein Vater sich gerade noch unterhalten hatte, tot vom Pflaumenbaum herunter fiel. Erschrocken sah ich, wie mein Vater mit dem Spaten in der Hand über den ungefähr 160 cm hohen Gartenzaun sprang.

Er durchquerte in Windeseile den Garten meiner Großeltern, und sprang genauso über den nächsten ebenso hohen Gartenzaun auf das Grundstück des übernächsten Nachbarn namens Toni Sch. Dieser stand dort in seinem Garten mit einem Luftgewehr in der Hand. Als er meinen Vater auf sich zulaufen sah, ließ er sein Gewehr fallen und rannte ins Haus. Er konnte gerade noch die Türe hinter sich zuschlagen, als der Spaten meines Vaters in besagte Türe hineinrammte...

Noch nie hatte ich meinen Vater so aufgebracht gesehen. Dass er so schnell laufen und so hoch springen konnte verwunderte mich sehr. Mein Vater hatte Mühe, den Spaten aus der Türe herauszuziehen. Als es ihm gelungen war, kam er ruhigen Schrittes zum Gartenzaun zurück. Es gelang ihm nicht, den Zaun, den er zuvor so leicht übersprungen hatte, zu überwinden. Also kehrte er um und nahm den Rückweg durch das Tor des Nachbarn über die Straße. Meine Mutter und ich standen immer noch fassungslos da, als er wortlos an uns vorbeiging, den Spaten hinwarf und sich ins Wohnzimmer setzte.

Ich begrub den kleinen Vogel in der Erde, die mein Vater zuvor umgegraben hatte. Meine Mutter hörte ich derweil schimpfen, dass er sich "wegen eines dummen Vogels fast unglücklich gemacht hätte und beinahe zum Mörder geworden wäre"!

Mein Vater sagte kein einziges Wort... Diese Begebenheit blieb mir bis heute sehr lebhaft in Erinnerung. So, als wäre sie erst gestern passiert. Damals - ich war 17 oder 18 Jahre alt - habe ich noch nicht über Tierschutz nachgedacht...


Circa drei Jahre nach dem Tode meines Vaters - wie bereits erwähnt war ich immer noch sehr traurig über seinen Tod - wurde ich eines nachts durch ein Geräusch aufgeweckt. Ich schreckte hoch und sah meinen Vater in der offenen Tür meines Schlafzimmers stehen. Er sah so wunderschön aus, dass ich es kaum beschreiben kann. Nicht dieses von Falten durchfurchte Gesicht. Nicht die von schwerer Arbeit gebeugte Gestalt. Nein; Er war jung und sein Gesicht strahlte so viel Güte und Herzlichkeit aus, wie ich es noch nie jemals zuvor - und auch nicht danach - gesehen habe.

Ich wollte mit ihm reden, brachte aber kein einziges Wort heraus. Dann sprach er zu mir. Nein, es war kein richtiges Sprechen, sondern vielmehr eine gedankliche Übertragung: Ich soll aufhören, um ihn zu weinen, denn es ginge ihm jetzt so gut wie nie zuvor. Ich wollte ihm sagen, dass er mich mitnehmen soll. Doch auch diesmal brachte ich kein Wort heraus. Er konnte offenbar meine Gedanken lesen, denn er bedeutete mir, dass er mich nicht mitnehmen könne und ich "noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen" hätte. Er lächelte immerzu. Ich aber hatte nur den einen Wunsch - mit ihm zu gehen. Er hob die Hand, wandte sich ab und war plötzlich verschwunden.

Ich saß immer noch unbeweglich in meinem Bett und versuchte, nach ihm zu rufen. Als ich endlich einen Ton herausbrachte, weinte ich laut und hemmungslos und rief mehrmals: "Papa!". Mein Mann, Gerd, wurde wach - ich hatte ihn für den Augenblick ganz vergessen - und tröstete mich: "Du hast nur schlecht geträumt!" Nein! Ich hatte nicht geträumt! Davon war und bin ich auch heute noch felsenfest überzeugt! Das war Wirklichkeit...

Von diesem Augenblick an habe ich nicht mehr um meinen Vater geweint. Ich wusste ja, es geht ihm gut! Kurze Zeit später bekamen wir unseren ersten Hund: Dackeldame Cherie. Ich engagierte mich für hilflose Tiere in meiner Umgebung und wurde Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Tierschutz.

Hatte mein Vater dies als "wichtige Aufgabe" gemeint, die ich noch "zu erfüllen habe"? Mit der Zeit glaubte ich immer mehr daran: Die Tierschutzarbeit ist die "wichtige Aufgabe, die ich zu erledigen habe!"


Nach der Gründung unseres Vereins - 1984 - kam Frau Inge K. zu unseren Treffen. Sie bot sich an, uns an eine Vereinszeitung zu gestalten. Wie wir später erfuhren wollte sie dies bereits in dem Boxerhunde-Verein, dem sie als einfaches Mitglied angehörte. Doch der Vorstand wehrte sich dagegen. Auch stellte sie sich dort mehrmals als Vorstandsmitglied zur Wahl. Sie wurde nie gewählt...

Inge kam zu unserer Vorstandssitzung und spielte sich auf, als hätten wir mit ihr das große Los gezogen. Die Zeitung wurde ins Leben gerufen. Sie sollte den Namen TIER-INFO - die Abkürzung von Tierschutz-Informationen - erhalten. Ich war jedes Mal enttäuscht über diese angebliche „Zeitung“, die sie mit wichtiger Mine und Geste vor Gerd auf den Tisch legte. Zuerst ein DIN A 4 Blatt, 2 Seiten; dann wurde sie "umfangreicher"! Ein DIN A 3 Blatt gefaltet, 4 Seiten. Wenn überhaupt etwas über Tierversuche darin stand, dann gegen "überflüssige" Tierversuche in der Kosmetik und an Boxerhunden...

Meine Kritik ertrug sie nicht und warf mir ihre "ach so mühevolle Arbeit" vor die Füße mit den Worten: "Dann mach es doch selbst!" Da hatte ich nun mein Fett weg. Ich konnte weder Schreibmaschine schreiben noch hatte ich eine Ahnung, wie eine Zeitung erstellt wird.

"Das war´s dann wohl mit unserer Zeitung. Ich kann das nicht!" Gerd sagte: "Wir beide schaffen das schon. Du wirst sehen, die Zeitung wird nun erst recht eine Zeitung und nicht so´n Blättchen wie von der Inge!". Das war für mich der berühmte „Sprung ins kalte Wasser“! Die Zeitung wurde von Monat zu Monat immer umfangreicher, bis sie tatsächlich die Gestalt einer Zeitung erhielt. Wenn ich mich an die Schreibmaschine setzte, kamen derart viele Ideen und Gedanken in meinen Kopf, dass ich selber erstaunt war.

Aus dem "Adler-Sturzflug-" wurde das "Zweifinger-Suchsystem" und bald schrieb ich so schnell wie manche Sekretärin. Ich habe bis heute nie einen Kurs für Schreibmaschinenschreiben besucht. Gerd sagte immer nur: "Mach mal! Du kannst das perfekt. Ich sage dir schon, wenn was nicht richtig ist! Du wirst mit jeder Zeitung immer besser!"


Ich bin davon überzeugt, dass mein Vater mir dabei geholfen hat! Wenn ich zu einem ganz bestimmten Thema etwas schreiben sollte, war ich manchmal sehr verzweifelt. "Das Thema liegt mir nicht. Ich kann das nicht!" waren sehr häufig meine Worte. Wenn ich mich ohne jede Idee an die Schreibmaschine setzte, sagte ich in meiner Verzweiflung: "Papa hilf mir!" Es funktionierte... Oft spürte ich eine Energie hinter mir, als ob mir jemand über die Schulter blickte. Doch es war niemand zu sehen... 

Lange Zeit wagte ich nicht, darüber zu sprechen. Auch nicht zu meinem Mann. Aus Angst ausgelacht zu werden. Eines Tages trug Gerd mir einmal mehr ein Thema auf. Zu Pferden habe ich keinen "guten Draht". Ich habe Angst vor ihnen, weil mich als Kind ein Pferd abgeworfen hat. Über Pferde sollte ich also einen Artikel schreiben. "Na gut; Papa wird mir auch diesmal helfen!" sagte ich.

Gerd sah mich erstaunt an: "Wie dein Vater wird dir 'auch diesmal helfen'?" - "Ja glaubst du denn, dass ich die TIER-INFO alleine so schreiben und gestalten könnte? Ich habe nichts von alledem gelernt. Ohne ihn geht das nicht! Er hat doch gesagt, dass ich noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hätte! Dann muss er mir auch dabei helfen." Er hat nicht gelacht...


Auch unsere verstorbenen Tiere sind mir nach ihrem Tod "erschienen". Manchmal höre ich Candy mit seinem Näpfchen durch die Küche schieben. Zu sehen ist allerdings nichts. Nur manchmal liegt er nachts auf meinem Bett. Ich spüre ihn durch die Bettdecke und manchmal sehe ich ihn für wenige Sekunden lang... Und sogar eine der Parkkatzen schmuste um meine Beine, während ich hinter der Theke im Geschäft stand. Ich konnte kaum erwarten, dass Gerd vom Betrieb in den Laden kam und mich ablöste. Ich wusste, es war im Park etwas schlimmes passiert...

Auch unser damaliges sehr aktives Mitglied Norbert E. erschien mir an seinem Todestag. Es war abends gegen 22.40 Uhr. Gerd und ich saßen vor dem Fernseher und schauten uns einen Bericht an. Plötzlich stand Norbert hinter mir und legte seine Hand auf meine linke Schulter... Karin, seine Frau, sagte uns später, dass er sich gegen 22.30 Uhr erschossen hatte. Das Thema "Gott" scheint besonders unter Tierschützern ein sehr beliebtes Thema zu sein. Viele Tierschützer - auch ich - sagen: "Wie kann diese Welt von einem gütigen Gott geschaffen sein, wenn in ihr Mord und Todschlag herrschen und sie für Tiere eine Hölle darstellt. Wie kann ein liebender Gott all diesem Treiben tatenlos zusehen?" Übrigens glaube ich, dass es die Hölle im Jenseits nicht gibt; sie ist hier!

Vor ein paar Jahren saßen wir abends mit unseren Freunden, Roswitha W. und Detlef F., in Wilhelmshaven zusammen. Kurze Zeit zuvor war deren Beagle-Hündin "Wilma" verstorben. Vor allem Roswitha trauerte noch sehr um sie. Während des Gesprächs sagte sie: "Jetzt weiß ich, was Gott ist. Gott ist die Natur. Unsere Wilma, die jetzt dort im Garten liegt, ist nun in allen Pflanzen, Bäumen, Sträuchern, im Boden, in der Luft, überall." Roswitha erzählte, dass ihr - vor wenigen Jahren verstorbener - Vater ihr erschienen sei: "Ich habe Wäsche gebügelt. Det saß oben in seinem Büro am Computer. Plötzlich saß mein Vater vor mir auf der Couch. Zuerst habe ich mich erschrocken. Aber dann haben wir uns wunderschön unterhalten. Aber es hat keiner von uns gesprochen. Es war auf einer anderen Ebene. Ich möchte das gerne noch Mal erleben." Detlef lachte und meinte: "Die schläft und träumt schon am hellichten Tag." Daraufhin habe ich mein Erlebnis mit meinem Vater erzählt. Detlef lachte nicht mehr. Er fand das ganze nur "unglaublich".

Lars Skriver hat mir vor ein paar Jahren geschrieben, er hoffe nach seinem Tod im Jenseits von vielen Tieren empfangen zu werden... Oft frage ich mich, ob es denn so gewesen ist. Er war ein wunderbarer Mensch und hätte es verdient. Schade, dass er es uns nicht mitteilt...

Ich glaube auch an Reinkarnation. Ganz bestimmt wird die Seele eines verstorbenen Menschen - genauso wie die eines Tieres - in einem anderen Körper wiedergeboren... So wie der Polizist, der mich damals verhaftet hat, als Parkkater Oschi [Link] Eine Bekannte berichtigte mich, indem sie sagte: „Man wird zuerst als Pflanze oder Baum, dann als Tier und schließlich als Mensch geboren.“ Wenn das richtig ist, verstehe ich nicht, wieso die Menschen so brutal mit den Tieren und Bäumen umgehen. Lieber wäre mir, die Menschen, die zu ihnen derart gefühllos waren, würden als Tiere wiedergeboren: Ein Experimentator als Versuchstier, ein Metzger im Tier-KZ, etc... Ich hätte trotzdem Mitleid mit ihm. Wie mit Oschi.


Übrigens hatte ich bereits als Kind ein sehr merkwürdiges Erlebnis. Aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof. Dort gab es ein Schweinchen, das ich sehr lieb hatte. Ich nannte es "Kuss-Kuss". Oft ging ich zu ihm in den Stall und erzählte ihm von meinen kleinen und großen Kümmernissen. Als es eines Tages geschlachtet wurde (ich muss neun Jahre alt gewesen sein, denn es geschah kurz vor meiner Kommunion) kam ich von seinem Schreien angelockt aus der Tür. Ich sah, wie der Metzger am Hals von Kuss-Kuss hing und versuchte, es zu bremsen. Das Schwein schrie fürchterlich und rannte innerhalb des Hofes im Kreis. Als der Metzger Kuss-Kuss in den Kopf schoss, wurde ich von meiner Tante zurück ins Haus geschoben...

Einige Zeit später nahm meine Tante (Schwester meiner Mutter) mich mit zu ihrer Schwiegermutter. Ich langweilte mich bei den Erwachsenen und ging in den Garten. Dort war ein Schuppen. Neugierig öffnete ich die Tür und wurde von einem fröhlichen Grunzen begrüßt. Meine verstorbene Kuss-Kuss - Ich habe sie genau gesehen und mit ihr gesprochen.

Meine Großmutter fragte mich anschließend: "Was hast du denn die ganze Zeit gemacht? War dir nicht langweilig?" - "Ich habe die ganze Zeit mit Kuss-Kuss gespielt!" Mir wurde von allen Seiten versichert, dass Frau Schuh - die Schwiegermutter meiner Tante - niemals in ihrem Leben ein Schwein gehabt hätte. Um mich davon zu überzeugen, dass ich das nur „geträumt“ hätte, ging mein Onkel mit mir am nächsten Tag zu dem Schuppen. Ich sollte ihm das Schwein zeigen. Erfreut lief ich voraus und... war zutiefst enttäuscht. Denn dort standen  lediglich Briketts aufgereiht, ein Stapel Holzscheite und ein Fahrrad...


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